Vom 22.05. – 26.05.23 fand der Rückbesuch des Gorinchem-Austausches in Fulda statt. Der Ort Gorinchem ist eine mittelgroße Gemeinde in der niederländischen Provinz Südholland, ganz in der Nähe der beiden bekannten Großstädte Rotterdam und Utrecht. Der Besuch unserer Klasse 9e in den Niederlanden fand bereits im Oktober des vergangenen Jahres statt und ermöglichte das erste Kennenlernen der holländischen Partner sowie ein Eintauchen in die niederländische Kultur, wozu unter anderem auch der fast schon obligatorische Besuch einer holländischen Gouda-Käserei sowie die Besichtigung einer antiken Windmühle aus dem 18. Jahrhundert gehörte.

Nun, circa ein halbes Jahr später, stand der Rückbesuch der niederländischen Gäste bei uns in Fulda auf dem Programm und es galt, die wenigen Austauschtage ebenso erlebnisreich zu gestalten und dabei gleichzeitig auch einen interessanten Eindruck unserer Heimatregion zu vermitteln. Das Wetter zeigte sich während der Woche zum Glück von seiner besten Seite und so konnten wir viele tolle Aktivitäten durchführen:

Erlebnisbergwerk Merkers

Der Dienstagmorgen begann für alle 40 Schülerinnen und Schüler mit der Busfahrt in das Erlebnisbergwerk Merkers.  Die Tour startete um 09.30 Uhr und um 9.45h, nachdem wir unsere Rucksäcke abgelegt und ein Sicherheitsbriefing hinter uns gebracht hatten, sausten wir auch schon mit den Förderkörben in die Tiefe des Bergwerks auf ca. 500m. Dort hieß es „Umsteigen“ auf die berüchtigten Besucher-Pickups, die durch die engen Gänge des Bergwerks rasen, dabei aber über kein Dach verfügen, sodass man permanent das Gefühl hat, im nächsten Moment entweder an der Decke oder an einer Seitenwand hängen zu bleiben. Die wilde Fahrt stoppte dann immer wieder an verschiedenen Orten unter Tage, an denen man viele interessante und zum Teil auch kuriose Informationen über die Geschichte des Bergwerks oder die Arbeit der Bergleute erfuhr. So wurde uns berichtet, dass das Bergwerk Merkers im Zweiten Weltkrieg als geheime Schatzkammer der Nazis diente, was Merkers zeitweise zur „reichsten Gemeinde“ der Welt machte, oder dass die Künstler Anastacia und Sting hier bereits Konzerte gaben. Den größten Eindruck auf uns hatte aber die faszinierende Salzgrotte, ein größerer Hohlraum im Stollen, in dem viele, zum Teil bis zu kühlschrankgroße Salzkristalle in wirren Formationen bewundert werden konnten. Nach zweieinhalb Stunden unter der Erde und – aufgrund der Raserei – mit etwas flauem Magen, erreichten wir dann alle wieder die sichere Erdoberfläche und die Rückreise nach Fulda konnte angetreten werden.

Wanderung durch die Kaskadenschlucht zur Wasserkuppe

Getroffen haben wir uns um 9.00 Uhr am Bahnhof in Fulda, um dann den Zug nach Gersfeld zu nehmen. Nach der 30-minütigen Fahrt dorthin begannen wir in Richtung Wasserkuppe zu wandern, dabei sind wir über steile Hügel, Dörfer, Wälder und viele Feldwege gelaufen. Während der Wanderung hatten wir die Möglichkeit, uns ausgiebig mit den Austauschschülerinnen und -schülern zu unterhalten und dabei unsere Englischkenntnisse praktisch zu erproben. Nebenbei brachten wir uns gegenseitig auch einige Wörter in der jeweiligen Sprache der Partner bei, was mitunter ziemlich lustig war, auch wenn man manche neu gelernten Wörter besser nicht im Gastland verwenden sollte.

Während der Wanderung hörten wir auch Musik und schossen viele lustige Fotos, unter anderem entstand ein gemeinsames Gruppenfoto mitten in der Kaskadenschlucht. Nach der dann doch erstaunlich kurzweiligen Wanderung sind wir schließlich am Zielort Wasserkuppe angekommen und genossen die tolle Aussicht, bevor wir uns die ein oder andere wilde Abfahrt mit der Sommerrodelbahn gönnten.  Den Tagesabschluss bildete ein nettes Grillfest am Sportplatz Dietershausen. Hier wurde Fußball gespielt oder sich einfach nur mit alten und neuen Freunden unterhalten. Gegen 18.00 wurde der Grill angesteckt und viele Eltern steuerten leckere Salate und Kuchen zu einem großen Buffet bei. Insgesamt war es ein Tag voller Action, bei dem für jeden etwas dabei war.

Palmengarten und Zeil

Nach einer 1,5-stündigen Zug- und U-Bahn-Reise erreichten wir am Donnerstagvormittag den Palmengarten im mondänen Frankfurter Westend. Zuvor hatten wir alle auf unseren Handys die App des Palmengartens heruntergeladen und konnten so an einer digitalen Schnitzeljagd teilnehmen, welche uns zu verschiedenen Stationen im Garten führte, an denen wir nach verschiedenen Pflanzen suchen oder Quizfragen zu den Pflanzen lösen mussten. Darüber hinaus konnte man im herrlich angelegten Garten auch einfach nur schöne Fotos und Selfies machen. Zum Schluss machten wir eine ausgedehnte Eiscreme-Pause am ruhig gelegenen Kiosk des Palmengartens, bevor wir dann in die Innenstadt aufbrachen, die wir in Kleingruppen erkunden durften. Viele nutzten die Zeit zum ausgiebigen „Window“-Shopping, denn die Preise der Frankfurter Innenstadt waren meist größer als unsere Schüler-Geldbeutel.

Nach vier ereignisreichen Tagen endete der Austausch dann am Freitagmorgen mit der herzlichen Verabschiedung der Gäste.

Stefan Nüchter und Lennox Erb

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