Ethik

Ethikunterricht ist gemäß dem Hessischen Schulgesetz für Schülerinnen und Schüler eingerichtet, die am konfessionell gebundenen Religionsunterricht nicht teilnehmen wollen oder können. Zur Teilnahme verpflichtet ist, wer sich vom Religionsunterricht aus Gewissensgründen abgemeldet hat oder aus anderen Gründen nicht an einem eingerichteten Religionsunterricht teilnehmen muss.

Das Fach Ethik wird in der gymnasialen Oberstufe der Rabanus-Maurus-Schule als Ersatz für das Fach Religion in Form eines Grundkurses angeboten. Das Fach kann nur als drittes, viertes oder fünftes Prüfungsfach gewählt werden.

Der Unterricht in Ethik dient der Erziehung zur ethischen Urteilsbildung und zum ethisch reflektierten Handeln. Er vermittelt das Verständnis für Wertvorstellungen und ethische Grundsätze und er eröffnet den Zugang zu ethischen, philosophischen und religionskundlichen Fragen.

Gegenstand des Ethikunterrichts sind die normativen Überzeugungen und Urteile der Schülerinnen und Schüler selbst und die Auseinandersetzung mit den philosophischen (und religiösen) Grundlagen menschlichen Selbst- und Weltverständnisses. Er führt in die Arbeitsweisen und in die Methodik der praktischen Philosophie ein und zeigt die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Erkenntnis- und Urteilsvermögens auf.

Der Ethikunterricht thematisiert die Normgebundenheit menschlichen Handelns. Dieses Handeln steht einerseits im Kontext der Geschichte, der religiösen und der kulturellen Tradition, der Sozialisation und der persönlichen Erfahrungen des Handelnden, andererseits steht es – soweit es dem Handelnden verantwortlich zuzurechnen ist – unter dem Urteil von Selbstverpflichtungen, denen sich der Handelnde nicht nur aus Klugheit oder Opportunismus, sondern in bewusster Wahl des ethisch Vertretbaren und Geforderten unterstellen sollte.

Der Ethikunterricht sieht das Handeln der Menschen als personales und soziales Wesen unter demAnspruch situationsübergreifender Normen und überindividueller Problemsituationen. Daher bezieht sich der Ethikunterricht neben der eigentlichen Bezugswissenschaft Philosophie – soweit praktische Fragen behandelt werden – auch auf Bereiche der politischen Philosophie, der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialphilosophie, der Religionswissenschaften sowie auf die philosophisch-ethischen Implikationen der zunehmend bedeutsamer werdenden Naturwissenschaften (insbesondere Biologie, Medizin, Informationswissenschaften etc.). Auch Erkenntnisse der historischen Wissenschaften und der Soziologie der Moral und der Ethik selbst sind in den Unterricht einzubeziehen.

Verantwortliches Handeln und die Auseinandersetzung darüber sind in unserem Kulturkreis von der christlichen und humanistischen Tradition sowie der Tradition der klassischen Philosophie und der Aufklärung geprägt, was neben den letztgenannten säkularen Ethiken das Einbeziehen theologischer Ethiken erfordert, vor allem der christlichen Sozialethik.

Eine besondere Aufmerksamkeit kommt der Umweltethikzu. Sie stellt einen eigenen Verantwortungsbereich dar und befähigt Schülerinnen und Schüler, im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit Verantwortung für die Zukunft der humanen und außerhumanen Natur (namentlich der Tiere und Pflanzen und ihrer Lebensräume) zu übernehmen.

News

Noch keine Beiträge in dieser Kategorie