03.04.2019 | Auch in diesem Jahr konnten wieder viele Schülerinnen und Schüler der Rabanus-Maurus-Schule für einen Tag die Schulbank hinter sich lassen und in die Berufspraxis „schnuppern“. 160 Mädchen und 190 Jungen aus den Klassen 5 bis 9 tauschten am 28.03.2019 den Unterricht am Domgymnasium gegen einen Vormittag in einem Beruf ihrer Wahl. Dabei bekamen sie spannende Einblicke und sammelten viele neue Erfahrungen.
2001 fand der erste Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag in Deutschland statt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, Verbände aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft haben den bundesweiten Aktionstag gemeinsam ausgerufen, um die Berufsfindung der Mädchen anzustoßen und um ihnen die zahlreichen beruflichen Perspektiven in den verschiedensten beruflichen Sparten aufzuzeigen. 2010 wurde schließlich der erste Boys Day Jungen-Zukunftstag ins Leben gerufen.
Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 erkunden an dem Tag Berufe und Studienfächer, in denen das jeweils eigene Geschlecht noch unterrepräsentiert ist. Dabei sollten Mädchen vor allem in eher von Männern dominierten Bereichen, also nicht in frauentypische Berufsfelder, reinschnuppern. Das sind insbesondere Berufe aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften, Handwerk und Informationstechnologie. Die Mädchen können an dem Tag aber auch Frauen in Führungspositionen, in der Selbstständigkeit oder in der Politik etc. begleiten. Am Boys’Day sollen Jungen vor allem Dienstleistungsberufe, z. B. in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit und Pflege sowie weitere Berufsfelder, in denen bislang nur wenige Männer arbeiten, kennenlernen. Oder sie besuchen Angebote zu den Themen Lebensplanung und soziale Kompetenzen. Es geht darum, Mädchen und Jungen einen Einblick in die Berufe zu ermöglichen, die sie bei ihrer Berufswahl bisher eher selten in Betracht gezogen haben.
Nachfolgend berichten Schülerinnen und Schüler der Klasse 5c unserer Schule von ihren Eindrücken und Erlebnissen an ihrem ersten Boys` bzw. Girls´ Day.
Felix Rüger:
„Den Boys`Day verbrachte ich an meiner alten Grundschule. Anders als an der weiterführenden Schule unterrichten an Grundschulen fast ausschließlich Frauen. Den ganzen Tag unterstütze ich meine ehemalige Klassenlehrerin in einer ersten Klasse. Im Deutschunterricht half ich Kinder dabei, einen neuen Text zu erlesen. Im Matheunterricht half ich Kindern „schwierige“ Minusaufgaben zu rechnen. Im Sportunterricht machte die ganze Klasse einen Ausdauerlauf um die Schule. Während des Laufs durfte ich auf die Kinder aufpassen. Der Tag hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe aber auch gemerkt, dass die Arbeit mit kleinen Kindern sehr anstrengend sein kann.“

Lias Rothmund:
„Am 28.03.2019 besuchte ich im Rahmen des Boys`Days von 7:30 Uhr bis 12:00 Uhr die Arztpraxis Dr. Simon Dietrich in Eichenzell/ Welkers. Nachdem ich von allen freundlich begrüßt worden war, durfte ich mich in allen Räumen umsehen. Ich wurde über die Schweigepflicht informiert und musste dazu ein Formular unterschreiben. In der Praxis war auch noch ein anderer Schüler. Wir haben zuerst ein paar Patienten aufgerufen und sie in den Untersuchungsraum begleitet. Im Laufe des Vormittages haben wir unter anderem Akten sortiert und geschreddert, beim Blutabnehmen assistiert und den Ärzten bei den Untersuchungen geholfen. Besonders spannend fand ich das Ultraschallgerät, mit dem wir die Organe ausgemessen haben und ein echtes Herz beim Pumpen beobachten konnten.
Ich finde einen Beruf im medizinischen Bereich auf jeden Fall sehr spannend!“

Lara Harnier und Emelie Röll:
„Wir waren am Girls´Day 2019 gemeinsam in der Hochschule Fulda. Wir trafen uns am Morgen mit anderen Schülerinnen und Schülern in der Halle 8 und dort wurden wir in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Wir nahmen an dem Kurs „Java Hamster programmieren“ teil. Eine Frau, drei Studenten und ein Praktikant betreuten uns. Zuerst wurden wir mit einem Vortrag über den Beruf des Informatikers informiert. Dann erklärte man uns, wie wir den Java Hamster am Computer programmieren müssen. Jedes Kind durfte nun an seinem Computer einen Java Hamster so programmieren, dass dieser auf Befehle reagiert. Es war fast wie ein Computerspiel. Zum Schluss spielten wir ein Gewinnspiel, indem man dem Java Hamster so wenig Befehle wie möglich geben sollte, um ans Ziel zu kommen. Unser erster Girls` Day klang mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine der Hochschule aus.
Wir haben an unserem Girls Day in der Fachhochschule Fulda viel erfahren und erlebt! Der Tag hat uns viele neue Eindrücke beschert und auch ganz viel Spaß gemacht!“

Aris Yiakoumos:
„Am Boys`Day habe ich meine Mutter in die Kindertagesstätte St. Blasius begleitet und viele tolle Sachen mit den kleinen Kindern gemacht. Während die kleinen Kinder bis 9 Uhr frühstückten, habe ich mit den älteren Kindern Schmetterlinge und Hunde aus Origami gefaltet. Nach dem Frühstück spielte ich mit zwei Kindern Halli Galli und Memori. Gegen 10 Uhr ging es dann in die Turnhalle. Dort habe ich für die Kinder einen Bewegungs-Parkour aufgebaut. Es gab zwei Teams, die eine Rolle machen mussten, um dann anschließend auf ein Trampolin zu springen und einen Ball durch einen Reifen zu werfen. Wenn ein Kind das geschafft hat, bekam das Team des Kindes einen Punkt. Am Ende stand es 4 zu 4. Zum Schluss habe ich mit den Kindern noch eine Runde „Feuer – Wasser – Blitz“ gespielt. Nachdem alle Kinder wieder umgezogen waren und etwas getrunken hatten, gingen wir noch ein wenig raus in den Garten der Kindertagesstätte. Dort spielten wir Fangen, es wurde geschaukelt und Kinder fuhren mit Rollern oder Rädern. Gegen 12 Uhr gingen die Kinder in die Gruppe. In der Zeit, in der die Kinder auf das Mittagessen warteten, las ich ihnen noch eine Geschichte vor. Ich finde, es war ein sehr schöner Tag und der Beruf der Erzieherin/ des Erziehers gefällt mir auch sehr gut. Aber ich habe gemerkt, dass es für mich nicht der richtige Beruf ist.“

Barbara Kiel mit Schülerinnen und Schülern der 5c

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