15.05.2019 | Nachdem Till Flamme-Brüne aus der Klasse 10d sich bereits beim Schul-, Regional- und Nordhessenfinale von „Jugend debattiert“ gegen zahlreiche Mitdebattanten durchgesetzt hatte, hieß es am Freitag, dem 10.05.2019 „Auf zum Landesfinale!“ nach Frankfurt. Aufgrund von größeren Umbaumaßnahmen wurde dieses nicht wie in den vorangegangenen Jahren im Sendesaal des hr, sondern in der Aula des Goethegymnasiums in Frankfurt durchgeführt.

Der Redewettstreit „Jugend debattiert“ ist das größtes bundesweites Format seiner Art, das es sich zum Ziel gemacht hat, junge Menschen an eine Debattenkultur heranzuführen, für Themen zu interessieren und damit zur sprachlichen sowie politischen Bildung in Deutschland beizutragen. Er wird gemeinsam gefördert durch die gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Robert-Bosch-Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz-Nixdorf-Stiftung. Schirmherr des bundesweiten  Wettbewerbs ist der Bundespräsident. Ebenso unterstützt wird „Jugend debattiert“ auch von den Kultusministerien, der Kultusministerkonferenz und den Parlamenten der Länder.

In diesem Jahr nahmen insgesamt 200 000 Schüler von mehr als 1200 Schulen an diesem Debattierwettbewerb teil, darunter allein 125 hessische Schulen mit über 17600 teilnehmenden Schülern. Ansgar Kemmann, Vorsitzender der Jury und Projektleiter von „Jugend debattiert“, betonte in seiner Ansprache, dass es bereits ein Riesenerfolg für die Finalteilnehmer sei, sich in einem derart starken Teilnehmerfeld für das Landesfinale qualifiziert zu haben. Man dürfe stolz darauf sein, zu den „4 Besten seiner Altersgruppe in einem Bundesland“ zu gehören – unabhängig vom Ausgang der Finaldebatte.

Wie bereits in den vorangegangenen Wettbewersrunden hatten auch im Hessen-Finale des Debattierwettbewerbs die Teilnehmer 24 Minuten Zeit, um über die jeweilige Streitfrage, die den Schülern bereits zwei Wochen vor dem Finale bekanntgegeben wurde, zu debattieren. Gut eineinhalb Stunden vor Veranstaltungsbeginn wurde per Los entschieden, wer in der Debatte die Pro- und wer die Contra-Seite vertreten muss. In der Altersgruppe I (Sek. 1) wurde die Streitfrage „Sollen in der Europäischen Union alle Schüler weiterführender Schulen für mindestens ein halbes Jahr in einem anderen EU-Staat zur Schule gehen“?“ erörtert. Hier konnte die erst 14-Jährige Nele Klenner von der St.-Angela-Schule in Königstein vor Leo Wenzel vom Gmynasium Eltville den Wettbewerb für sich entscheiden. Till Flamme-Brüne beeindruckte die Jury besonders durch seine gute Sachkenntnis und hinterließ in der starken Debatte ebenfalls einen sehr positiven Eindruck. In ihrer Rückmeldung ermutigte die Juy Till, in zukünftigen Debatten noch stärker nachzuhaken, wenn er keine Antworten auf seine Fragen erhält und damit den Debattengegner noch mehr zu fordern. Auch wenn am Schluss zwei andere Schüler weitergekommen sind und Till die anfängliche Enttäuschung durchaus anzusehen war, ist die gesamte Schulgemeinde stolz auf die von ihm erbrachten Leistungen! Er hat das Domgymnasium würdig vertreten und die Bedeutung des Wettbewerbs – auch für unsere Schule – erneut zum Ausdruck gebracht.

In der Altersgruppe II (Sek. II) mussten sich die vier Finalisten mit der der Streitfrage „Sollen bei Wahlen zum hessischen Landtag die Parteien verpflichtet werden, auf den Landeslisten gleich viele Frauen und Männer als Kandidaten aufzustellen?“ auseinandersetzen. Hier konnte sich Benedikt Atta von der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim vor Julius Reichel vom Kaiser-Friedrich Gymnasium aus Bad Homburg gegen die Konkurrenz durchsezten. Alle vier Sieger werden das Land Hessen beim Bundesfinale vom 20. – 22.Juni in Berlin vertreten.

Katja Marx, hrInfo-Chefin und Chefredakteurin des hr-Hörfunks, die der  vierköpfigen Jury angehörte, zeigte sich vom Niveau des Landesfinales begeistert und betonte, dass „der Diskurs und die Debatte unverzichtbar für unser demokratisches Grundverständnis sind. Es war sehr beeindruckend, mit welcher Tiefe, Ernsthaftigkeit und Leidenschaft die Jugendlichen hier argumentiert haben.“ Auch Kultusminister Alexander Lorz war bei der Siegerehrung zutiefst beeindruckt von der Eloquenz und großen Sachkenntnis der z.T. noch sehr jungen Redner, die auf eine „bessere Debattenkultur“ – im gesellschaftlichen und politischen Diskurs – hoffen lasse und verlieh den jungen Debattanten ihre Urkunden.

Dirk Wagner, Moderator bei hrInfo, führte duch das 2 ½ stündige Landesfinale. hrInfo ist seit Jahren Medienpartner beim Landesfinale in Frankfurt. Musikalisch eingerahmt wurde das Landesfinale von verschiedenen Musikgruppen des Goethegymnasiums, die ihr musikalisches Talent unter Beweis stellten und damit der Veranstaltung einen sehr feierlichen Rahmen gaben. Zahlreiche Landtagsabgeordnete und Vertreter der veschiedenen Stiftungen waren der Einladung zum Landesfinale gefolgt.

Alle, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten und die beiden Finaldebatten sehen möchten, können sich die Aufzeichnung des Landesfinales auf dem hr-Facebook-Kanal unter anschauen.

Barbara Kiel

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