Landeswettbewerb Jugend forscht: Forschungsprojekt als schöpferisch beste Arbeit ausgezeichnet |
Die beiden Domgymnasiasten Annika Seuring und Hendrik Ludwig wurden beim diesjährigen Landeswettbewerb Jugend forscht in der Alterssparte Schüler experimentieren in Kassel nicht nur mit dem ersten Platz im Fachgebiet Biologie ausgezeichnet, sie erhielten zudem den Sonderpreis „CINSat Die Welt im Kleinen“ und wurden darüber hinaus mit dem vom Hessischen Kultusministerium gestifteten „Preis für die schöpferisch beste Arbeit“ geehrt.
Kaum einer nimmt sie wahr oder weiß etwas von ihrer Existenz: Schleimpilze. Annika Seuring (14) und Hendrik Ludwig (15) haben sich jedoch im Rahmen ihres Forschungsprojektes näher mit dieser Spezies beschäftigt und dabei festgestellt, dass es sich um faszinierende Lebewesen handelt. Die Einzeller besitzen bis zu tausend Zellkerne und können, obwohl sie kein Nervensystem besitzen, erstaunliche Lernleistungen erbringen. In ihrem Projekt haben die Achtklässlerin und der Neuntklässler untersucht, ob der Schleimpilz Physarum polycephalum auch konditionierbar ist, d. h. ob ein Reiz, auf den er reagiert, mit einem zuvor neutralen Reiz gekoppelt werden kann. Die Klassische Konditionierung, die man vor allem von Pawlow und seinem Versuchen mit Hunden kennt, ließ sich bisher nur bei Tieren und tierischen Einzellern nachweisen. Die Jury war schon im Vorfeld des Wettbewerbes von der Neuartigkeit der gewonnenen Erkenntnisse beeindruckt und ließ die Arbeit von externen Experten überprüfen. Diese bestätigten, dass Annika und Hendrik aufgrund ihres methodisch geschickten Vorgehens ein Verhalten beobachten konnten, was in der Fachwelt so noch nicht dokumentiert worden ist. Es handele sich, so die Jury bei der Preisverleihung, „um ein topaktuelles Forschungsthema, dass nicht nur in der Biologie, sondern auch in der Forschung zu künstlicher Intelligenz oder in der Materialforschung auf hohes Interesse stößt.“ Frau Dr. Ziegler, die die beiden Jungforscher im Rahmen einer AG betreut, ist stolz auf ihre beiden Schützlinge und überzeugt: “Durch die Fortführung des Projektes werden sicher noch weitere spannende Erkenntnisse gewonnen.“
