Das gab es in der Aula des Domgymnasiums seit zwei Jahren nicht mehr: Die Abiturientinnen und Abiturienten durften die feierliche Übergabe der Hochschulreife als kompletter Jahrgang mit Familie und Schulpersonal vor Ort erleben. Auch wenn als Pandemievorkehrung nur Schülerinnen und Schüler der Q2 auf den Zuschauerrängen saßen, so kehrte doch ein Stück Normalität in die Veranstaltung zurück. In den vergangenen Jahren mussten die Verabschiedungen noch in mehreren Durchläufen und mit Sicherheitsabstand stattfinden, Eltern waren nur per Livestream zugeschaltet.

Seit der Klassenstufe 10 waren die diesjährigen Abschlussklassen mit dem Virus konfrontiert. Diese Herausforderung hat das Lernen und Schulleben nicht gerade leicht gemacht. In monatelangem Homeschooling, über Videokonferenzen, mittels einer digitalen Lernplattform und später im Präsenzunterricht mit strengen Masken- und Abstandsregelungen gelang es den Lernenden trotz allem, den vorgegebenen Unterrichtsstoff zu bearbeiten.

So konnte das Domgymnasium am Donnerstag einen Jahrgang mit einem sehr guten Gesamtergebnis entlassen. Zur Freude der Schule haben alle 113 Absolventen das Abitur bestanden. Gleich fünf Schülerinnen und Schüler – Till Flamme-Brüne, Elias Spors, Yannik Kress, Béla Schell, Nicole Korabelnikov – bestachen durch herausragende Leistungen und bekamen ein Abiturzeugnis mit der Abschlussnote 1,0.

Eingeleitet wurde die feierliche Abiturienten-Entlassung durch einen ökumenischen Gottesdienst, der federführend von dem Abiturienten Jonas Langstein vorbereitet worden war. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Abiturienten, die vor allem durch ihren musikalischen Beitrag während der Spendung des Segens für jeden einzelnen Abiturienten die Anwesenden sehr berührten. Pfarrer Pater André Kulla und Pfarrer Scheer, die die Messe zelebrierten, richteten sich in ihrer Ansprache mit sehr persönlichen und motivierenden Worten an die Abgänger und machten ihnen Mut, das Leben mit all seinen Unwägbarkeiten anzunehmen.

Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst begann der eigentliche Festakt. Trotz der aktuell unwägbaren Aussichten aufgrund des Ukraine-Krieges, der nicht beendeten Pandemie sowie der spürbaren Klimakrise schauten die Festredner positiv und konstruktiv in die Zukunft. In seinen Begrüßungsworten machte Schulleiter Sven Müller deutlich, dass nur derjenige, der aktiv an Veränderung mitwirke, die Zukunft positiv gestalten könne. Hierzu bedürfe es interessierter und engagierter Menschen. In diesem Zusammenhang zitierte er in seiner Rede ein griechisches Sprichwort: „Das menschliche Gehirn ist kein Behältnis, dass du füllen sollst, sondern eine Flamme, die du anzünden musst“. Diese Metapher nutze er dann weiter, um den Prozess des Lernens zu verdeutlichen.  Es gelte, die Flammen in den Köpfen nicht nur zu entzünden, sondern ihnen auch Nahrung zu geben und sie zu nutzen, um die anstehenden Herausforderungen zu bestehen.

Für den Elternbeirat und den Förderverein wünschte Herr Christian Kirchner mit Rückgriff auf ein bekanntes Zitat aus Goethes Drama Faust den Schülerinnen und Schülern einen lebenslangen Drang nach Wissen. Studienleiter Burkhard Croon, der mit Ende des Schuljahres in den Ruhestand geht und somit ebenfalls die Schule verlässt, warf in seiner Festrede mit dem Titel „Gute Schule“ einen persönlichen Blick auf das Thema Schule und den Wert von Bildung. In Anlehnung an seinen eigenen persönlichen Lebensweg, verdeutlichte er, dass jeder Weg persönliche Überraschungen, Weggabelungen und nicht immer vorhersehbare Entscheidungen bereithalte. Auch diese gelte es anzunehmen, da sie eine Bereicherung sein und zu Erkenntnisgewinn beitragen könnten.

Schulleiter Müller gratulierte schließlich gemeinsam mit den Tutoren – Herrn Croon, Herrn Elm, Herrn Kleber, Frau Lehmann und Herrn Zirpins – jedem einzelnen Schulabgänger persönlich und überreichte die Abiturzeugnisse.  Zusätzlich gab es Urkunden und Präsente für schulische Bestleistungen in einzelnen Fächern. Im Schlusswort erinnerte Abiturientensprecher Béla Schell an Höhepunkte des schulischen Lebens und betonte, dass vielleicht auch gerade wegen der vielen Herausforderungen die Jahrgangsstufe besonders zusammengewachsen sei. Im Namen der gesamten Abiturienten bedankte er sich bei den Eltern, Familien und den Lehrkräften, die die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zum Abitur über Jahre begleitet, ermutigt und unterstützt haben.

Musikalisch untermalt wurde der Festakt durch das Schulorchester unter der Leitung von Jutta Orfgen sowie durch die Big Band und die Jazz-Combo, beide unter der Leitung von Robert Klier. Frau Orfgen und Herr Klier ließen es sich nicht nehmen, sich von den ausscheidenden Musikerinnen und Musikern zu verabschieden und kleine Präsente als Anerkennung für deren langjähriges Engagement zu verleihen. Auch die Abiband trug zur Gestaltung des Festaktes bei.

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