Nasrin Siege las am 21.11.2022 vor Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 aus ihrem Buch „Die Piraten von Libertalia“ vor. Nasrin Siege, schon immer fasziniert von Piraten und deren abenteuerlichen Geschichten, kam im Jahr 2005 nach Madagaskar. Dort stolperte sie sprichwörtlich über Zeugnisse der früheren Existenz von Piraten und der legendären Piraten-Republik Libertalia. Dieser Name stammt von dem lateinischen Wort libertas, was übersetzt Freiheit bedeutet – die Republik Libertalia galt als Gegenentwurf zu den damals üblichen Monarchien.
Madagaskar im 17. Jahrhundert – die Piratenkapitäne Mission und Caraccioli versuchen ihre Vision einer freien Republik unter dem Leitbild Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verwirklichen. Alle Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion, sollen die gleichen Rechte haben. Während sich Frau Siege auf die Suche nach den Spuren der Piraten auf Madagaskar begab, begann sie die Geschichte von Muro zu schreiben, der als befreiter Sklave zu einem Bürger Libertalias wird. Muro, die Hauptperson ihres Werkes, wird aus seinem Dorf in Zentralafrika auf einen Sklavenmarkt verschleppt, ehe er von einer Piratengruppe um die beiden Kapitäne Mission und Caraccioli befreit und Bürger der Republik Libertalias wird.
„Hat Libertalias wirklich existiert?“ – mit dieser Fragerunde endete die Lesung von Nasrin Siege, der gebürtigen Iranerin mit dem Verweis auf die aktuelle Situation im Iran. Es ist der Autorin ein besonders Anliegen, den Schülerinnen und Schülern mitzugeben, wachsam zu sein, beispielsweise auf die Lage im Iran zu schauen und Solidarität zu zeigen. Nasrin Siege motivierte ihr jugendliches Publikum zur kritischen Auseinandersetzung, verwies darauf, dass jedem Menschen defacto Menschenrechte zustehen, klagte aber auch an, dass auch in unserer heutigen Zeit nicht alle Länder diese Rechte achten.
Luca Aschenbrücker