Der Intendant des Fuldaer Schlosstheaters stellte sich den Fragen des Grundkurses Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe Q3/4 

Im Rahmen des DS-Unterrichts in der Jahrgangsstufe Q3/4 wurde dem Grundkurs unter Leitung von Herrn Ziegler die Möglichkeit gegeben, den Intendanten des Fuldaer Schlosstheaters, Herrn Christoph Stibor, kennenzulernen. Dieser stellte sich den vorbereiteten und teil „schamlosen” Fragen des Plenums und blieb keine Antwort schuldig. Vorgestellt von Herr Ziegler, wussten wir nach den ersten Minuten, dass Herr Stibor, 1966 in Dinkelsbühl geboren, vor seinem Job als Intendant im musikalischen Bereich tätig war und eine beeindruckende Vita aufweist, zu welcher zwei abgeschlossene Hochschul-Studiengänge gehören. Herr Stibor lockerte die Runde mit der Aussage auf, dass Herr Ziegler mehr über ihn wisse als er selbst, und stellte sich anschließend unseren Fragen.

 So wurde zunächst das Gehalt bereitwillig offengelegt, nachdem die Schülerinnen und Schüler raten durften, wie hoch dieses ausfalle. Dieses sei vergleichbar mit dem eines Lehrers am Domgymnasium, obgleich Herr Stibor ganz offensichtlich eine weitaus größere wirtschaftliche Verantwortung zu tragen hat. Gerade im Nachhinein wurde uns damit bewusst, dass eine vergleichbare Position, wie etwa ein Job im Management in der freien Wirtschaft, gehaltstechnisch mit ähnlich hoher Verantwortung und Ausbildung deutlich höher ausfallen dürfte. Dabei falle ihm manchmal schwer, auch mal das Handy beiseite zu legen, da dieser Job ständig weiterlaufe. Stibor betonte dennoch, dass er ein ganzes Stück glücklicher ist, als er es wahrscheinlich in einer anderen Position wäre. Daneben reist der Intendant durch ganz Deutschland, um die geeignetsten Stücke für Fuldas Theaterbühne einzukaufen. Angst vor einem leeren Saal nach der Pause habe er per se nicht. Auch wenn das Fuldaer Publikum ähnlich wie in anderen Theaterstädten einen gewissen konservativen Anteil an Besuchern aufweist, sei das Hauptziel eine künstlerische und theatralische Bereicherung des Kulturangebots. So wolle man einen starken Zuwachs beziehungsweise Verdrängung durch „einfache Unterhaltung” auch künftig vermeiden. Das Werben mit bekannten Gesichtern über die Fotowand des Programmhefts sei dabei nicht das präferierte Mittel, doch der Appetit auf Tatort- und SOKO-Größen habe nun mal seine Berechtigung.

Auch interessant gestaltete sich die Antwort auf die Frage der Rentabilität des Schlosstheaters. Diese sei indirekt gegeben, da neben einem neu aufgelegten Abonnementmodell und der Abendkasse die umliegende Wirtschaft profitiere. Zum einen durch die angereisten Zuschauer, aber auch durch die Darstellerinnen und Darsteller, sowie ihr jeweiliges Team, welche beispielsweise die örtliche Gastronomie oder Hotellerie besuchen. Die generierten Einnahmen würden dabei von der Stadt durch eine hinreichende Mittelzuweisung gewürdigt und anerkannt.

Zum Ende stellte sich Stibor in froher Erwartung der wohl „frechsten“ Frage: „Ist Fulda für Sie eher Endstation oder Trittbrett?“ Diplomatisch beantwortete Stibor auch diese Frage und bewertete das Schlosstheater durchaus als Trittbrett für viele, da bekannte Größen wie neue Talente regelmäßig auf der Bühne ihr Können unter Beweis stellen und es schaffen, sich über Fulda hinaus zu qualifizieren.

Im Rahmen einer achten und neunten Stunde verging die Zeit sowohl für das Plenum als auch für den Kursleiter und Frau Heucke als Fachsprecherin fast schon zu schnell. Die Veranstaltung und unser sympathischer Gast Christoph Stibor als Persönlichkeit wurden im Nachhinein als „spannend und sehr interessant“ wahrgenommen. So darf sich hoffentlich auch der DS-Kurs im kommenden Jahr auf einen Besuch des Intendanten freuen.

Louis Hack, Q3/4

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