Anerkennungspreis für Marius Kümmel (10e)

Bundeswettbewerb Fremdsprachen ist ein bundesweiter Wettbewerb, an dem sprachbegeisterte und -talentierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 13 teilnehmen können. Dabei gilt es nicht nur, seine aktiven und passiven Sprachkenntnisse in der jeweils ausgewählten Fremdsprache unter Beweis zu stellen, sondern die Sprache auch durch kreative Einfälle zum Klingen zu bringen bzw. zum Leben zu erwecken. Insbesondere Letzteres ist Marius Kümmel aus der Klasse 10e gelungen, der in der Kategorie SOLO für die Jahrgangsstufen 8 bis 10 einen Anerkennungspreis abgeräumt hat. Angetreten ist er für die Fremdsprache Latein mit einem Video, in dem er den Bewohnern des antiken Rom erklärt, was ein Fernseher ist – und dies komplett auf Latein! Eine sehr beeindruckende Leistung, zu der ihm die Fachschaft Latein / Griechisch ausdrücklich gratuliert!

Über die Erstellung seines Beitrags und seinen Erfahrungen bei der Preisverleihung berichtet er selbst:

Zuerst galt es, sich zwischen zwei potenziellen Aufgabenformaten zu entscheiden, wobei ich die Vorstellung eines Gegenstandes aus der Moderne vor einem römischen Publikum wählte. Schnell war für mich klar, dass digitale Geräte wie keine andere Art von Gegenständen die Moderne verkörpern, und so habe ich mich schließlich für die Vorstellung eines Fernsehers entschieden. Daraufhin habe ich erstmal ein deutschsprachiges Skript entwickelt, welches ich anschließend mithilfe einer Kurzgrammatik und einem Wörterbuch in einen lateinischen Text übersetzt habe. Dabei haben mir vor allem das Auseinandersetzen mit grammatikalischen Phänomenen und das Erarbeiten der bestmöglichen und authentischsten Übersetzungsvariante große Freude bereitet. Mir wurde auf diese Weise eine multiperspektivische Betrachtung der lateinischen Sprache ermöglicht, welche ich zuvor noch nie vorgenommen hatte. Anschließend habe ich mir Gedanken zur möglichst kreativen Gestaltung des Videos gemacht und mich schließlich für einen mediengestützten Vortag in einer typisch römischen Kulisse entschieden. Deshalb habe ich das Video mithilfe eines Greenscreens produziert, welcher es mir später, während der Videobearbeitung, erlaubte, mich selbst vor dem Kolosseum zu präsentieren. Der in dem Video beschriebene Fernseher hat währenddessen Bilder, die das Gesagte ausmalen, angezeigt. Somit konnte ich nicht nur viel über die Sprache Latein, sondern auch über die kreative Videogestaltung lernen.

Das Video stellt jedoch lediglich die Qualifikation für die Klausurenrunde dar und fließt zu 25% in die Gesamtbewertung ein. Die Klausurenrunde fand in diesem Jahr an der Winfriedschule statt und schloss mehrere, teils auch sehr innovative Aufgabenformate, mit ein. Jedoch wurde sehr klassisch mit einem Übersetzungstext begonnen, an welchen sich eine Stilmittelanalyse gepaart mit einem Kulturteil anschloss. Dieser befasste sich in diesem Jahr mit der Technik und Naturwissenschaften in der Antike und alle Teilnehmer bekamen im Vorfeld die Chance, sich auf diese Themen vorzubereiten. Besonders stach in diesem Teil ein italienischer Text hervor, zu welchem auf Grundlage der eigenen Lateinkenntnisse Fragen beantwortet werden sollten. Darauf folgte das für die alte Sprachen wohl ungewöhnlichste Aufgabenformat, nämlich eine Hörverständnis-Aufgabe. Die Bearbeitungszeit für alle Aufgaben betrug ca. fünf Schulstunden und diese flossen zu 75% in die Gesamtbewertung ein.

Am 30.06. fand nun die Landespreisverleihung für die alten Fremdsprachen am Heinrich-von-Gagern Gymnasium in Frankfurt am Main statt. Dort kamen alle Preisträgerinnen und Preisträger zusammen, um geehrt zu werden. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch den Schulleiter wurde eine Videobotschaft des hessischen Kultusministers übermittelt. Anschließend wurden einige Reden darüber, dass die alten Fremdsprachen keineswegs tot, sondern vielleicht wichtiger denn je seien, gehalten. Diese haben mir sehr imponiert. Dabei ist mir vor allem die Aussage „Die neuen Fremdsprachen helfen uns, uns miteinander zu verständigen, die alten Fremdsprachen jedoch helfen uns, uns untereinander zu verstehen.“ im Gedächtnis geblieben.

Auf dem Programm der Preisverleihung standen neben musikalischen Beiträgen auch noch kurze  Videobeiträge anderer Wettbewerbsteilnehmer. Als besonders spannend habe ich dabei die Kreativität und die doch so verschiedenen Interpretationsarten und Umsetzungen der Aufgabe empfunden.

Insgesamt blicke ich auf einen arbeitsintensiven und fordernden Wettbewerb zurück, der jedoch zugleich sehr lehrreich und bereichernd für mich war. Deshalb war meine Teilnahme eine richtige und gute Entscheidung und ich kann jeder interessierten Schülerin und jedem interessierten Schüler nur eine Teilnahme am Bundeswettbewerb Fremdsprachen empfehlen.

Franziska Lange und Marius Kümmel (10e)

Kategorien

Kategorien
Archiv