„Berlin, wir kommen!“ hieß es noch vor wenigen Wochen nach dem Sieg beim Landesfinale in Frankfurt. Als Vertreter Hessens in der Altersklasse III (Jungen) in der Sportart Tischtennis fuhren sieben Schüler des Domgymnasiums vom 23.–27.04. zum Bundesfinale Jugend trainiert für Olympia nach Berlin.
Zwischen dem Sieg beim Landesfinale und dem Turnier in Berlin waren nur sehr wenige Wochen Zeit, um sich auf dieses außergewöhnliche Event vorzubereiten. Diese Zeit sollte genutzt werden, um an Feinheiten und den wichtigen Doppeln zu arbeiten.
Kurz vor dem Turnier, als die Setzliste bekanntgegeben wurde und die Mannschaft auf Position eins gesetzt war, stiegen Erwartungen und Nervosität nochmal deutlich an. Mit einem Anreise- und einem Abreisetag blieben drei Turniertage zu organisieren. Da das Tischtennisturnier jedoch an zwei Tagen durchgespielt wird, blieb nicht viel Zeit zur Akklimatisierung, der erste Turniertag musste sitzen, da hier in einer Vierergruppe die Platzierung für den Finaltag erspielt wurde. Früh aufstehen, anschließend ein gutes, aber sehr knappes Frühstück genießen. Abfahrt zur Halle, acht Uhr einspielen – ein Zeitplan, welcher nicht jedem Spieler Freude bereitete, aber am Ende von allen angenommen wurde, denn das Ziel war formuliert: Setzung erfüllen und am Freitag bei der Siegerehrung auf dem Treppchen stehen. Das bedeutete am ersten Turniertag musste ein Gruppensieg her.
In der Gruppe traf die Mannschaft auf ihre Gegner aus Niedersachsen, Thüringen und Bayern. Wobei hier nur die Bayern unserem Team gefährlich wurden und die Doppel deutlich wackelten. Am Ende gewannen sie auch dieses Spiel und konnten am nächsten Tag als Gruppensieger ins Viertelfinale einziehen.
Das Viertelfinale startete wieder am Morgen um 09.15 Uhr – also kein Ausschlafen, sondern früh raus und auf das Spiel vorbereiten. Der Gegner war Schleswig-Holstein. Die Mannschaft kam über die Doppel nur sehr schwer ins Spiel und musste sich erst wieder finden und konnte am Ende einen 5:2 Sieg bejubeln und damit ins Halbfinale einziehen. Das Treppchen war nun zum Greifen nah. Im Weg stand das Rhein-Sieg-Gymnasium aus Nordrhein-Westfalen. Hier trumpften alle noch einmal auf und gewannen ihre Spiele teilweise in einem knappen 5-Satz-Krimi. Am Ende zogen sie mit 5:0 ins Finale ein. Hier wartete schon das Friedrich-Schiller-Gymnasium aus Baden-Württemberg, welches im Turnier auf Platz zwei gesetzt war. Eine Medaille sicher im Gepäck und hoch motiviert das Sensationelle zu schaffen und Gold zu holen und somit den Titel zu verteidigen, gingen die Jungs an die Tische. Nach den souverän gewonnen Eingangsdoppeln kam es zu zwei schweren Spielen. Eines ging nach starkem Kampf leider an das Team aus Baden-Württemberg, im anderen biss sich Julian fest und kämpfte um jeden Ball, um seiner Mannschaft den Titel näher zu bringen. Im Entscheidungssatz behielt er die Nerven und sicherte einen weiteren Punkt. 3:1 der Zwischenstand. Florian wollte heute keine Fragen mehr offenlassen und ließ seinem Gegner mit 11:6, 11:1 und 11:4 keine Chance. 4:1 stand es nun und Ben-Luca war noch am Tisch. Mit einem sehr knappen Satz und einem deutlich engeren Spiel, machte er es nochmal spannend. Angefeuert von seinem Doppelpartner Fabian und betreut vom Coach Rüdiger Höhl holte er im vierten Satz den Sieg nach Fulda. Schon während er noch die Arme in die Luft riss, stürmten Finn Luca, Valentin, Andrei, Julian, Florian und Fabian die Box, um den Sieg zu feiern. Eine unglaublich tolle Gesamtleistung der Mannschaft und des eingesprungenen Betreuers Rüdiger Höhl.
Am nächsten Tag konnte der Titel schon ausgiebig genossen werden, während in anderen Sportarten noch die Sieger ermittelt wurden. Am Abend wurden die Siegermannschaften bei einer großen Veranstaltung in der Max-Schmeling-Halle geehrt und gefeiert.
Am Samstag wurden die sieben Tischtennisspieler und ihr Betreuer bei ihrer Ankunft am Bahnhof in Fulda mit Plakaten und Jubelrufen von ihren Familien, Freunden und begeisterten Fans in Empfang genommen und gebührend gefeiert.
Eike Oliv