Nürnberg ist eine pittoreske mittelalterliche Stadt, schön anzusehen. In seiner Geschichte ist Nürnberg aber nicht nur die Stadt von Albrecht Dürer und Hans Sachs, sondern auch die Stadt der mittelalterlichen Reichstage.

An Letzteres knüpften die Nazis an, die ab 1923 ihre Reichsparteitage in Nürnberg inszenierten. Mit drei Geschichtskursen der Q3 besuchten wir daher das ehemalige Reichsparteitagsgelände, auf dem die Nationalsozialisten propagandistisch sich selbst feierten und ihre menschenverachtende Ideologie zum Ausdruck brachten. 1935 wurden hier die Nürnberger Gesetze verkündet, die Juden zu Menschen zweiter Klasse deklarierten. 

Und auch heute noch zeugen die erhalten Parteitagsgebäude vom Größenwahn, der Propaganda und der Ideologie der Nationalsozialisten – eine steingewordene Weltanschauung, die Deutschland in den Untergang führte und millionenfaches Leid brachte. Die Begehung dieses Geländes ist uns daher ein besonderes Anliegen, um Schülerinnen und Schüler über die Einflussnahme durch Propaganda aufzuklären. 

Den Weg in den Nazistaat, seine schreckliche Entfaltung und sein Nachleben wurden uns sehr gut in der Interimsausstellung vor Ort nähergebracht. So ist natürlich bei Nürnberg auch an die Verurteilung der Kriegsverbrecher und der Verantwortlichen für den Holocaust zu denken. Die Nürnberger Reichsparteitagsgebäude sind somit auch eine Mahnung für uns, dass wir die Freiheit des Einzelnen achten und jedem Menschen seine unveräußerliche Menschenwürde zuerkennen.

Mit dem Besuch der Nürnberger Altstadt, der Kulisse für die Reichsparteitage, endete unser Besuch und wir schauen auf eine sehr lehrreiche Exkursion zurück.

Patrick Elm

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