Warum führt man am heißesten Tag des Schuljahres einen Wandertag hinauf zu Wartburg bei Eisenach durch? Nun, dass es so heiß werden würde, das war bei der Planung noch nicht abzusehen. Die Antwort ist daher, dass wir Religionslehrer den Besuch der Wartburg als sinnvoll und wichtig erachten. Die Wartburg ist nämlich ein deutscher Erinnerungsort ersten Ranges. Für die katholischen und evangelischen Schüler ist es natürlich ein ökumenischer Ort, wo sich die Konfessionen in besondere Weise begegnen. Auf der Wartburg lebte Elisabeth von Thüringen, die im Bistum Fulda sehr wertgeschätzt wird, da sie sich ganz besonders der tätigen Nächstenliebe widmete, was auch in unserer heutigen Zeit dringend Not tut. Aber auch Martin Luther, der die Reformation begründete und auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche übersetzte ist untrennbar mit diesem Ort verbunden. Seine Übersetzungsleistung hat aber nicht nur eine enorme religiöse Bedeutung, sondern auch einen unermesslichen Beitrag für die deutsche Sprachentwicklung geliefert.
Und die Ethikschüler? Auch wenn man mit der Kirche weniger zu tun hat, so lohnt sich der Besuch der Wartburg – nicht zuletzt deswegen, weil sich auf ihr die Burschenschaften zum Wartburgfest trafen und ein einheitliches Deutschland, Demokratie und Menschenrechte forderten.
Nächstenliebe, Demokratie, Kommunikation, Miteinander usw. sind auch heute noch wichtige Werte, die es zu pflegen und zu bewahren gilt. Deshalb besuchten wir am 02.7. mit der gesamten Jahrgangsstufe 8 die Wartburg und wollten zudem noch wandern gehen und die mystisch anmutende Drachenschlucht erkunden. Aufgrund der Hitze und kleinerer Fauxpas ist nicht alles nach Plan verlaufen, aber es war ein schöner und lohnenswerter Tag für fast alle, auf den wir uns als Fachschaft auch im nächsten Jahr freuen.
Patrick Elm