Geschichte in der Jahrgangsstufe 7 ist ein Parforce-Ritt: Von der Spät-Antike über 1000 Jahre Mittelalter hin zur Neuzeit. Bei den vielen Ereignissen, Personen und Daten kann einem schnell schwindelig werden. Umso wichtiger ist es, Geschichte bei einer anschaulichen Exkursion gleichsam unter dem Brennglas erleben zu können. Dies ist Fulda sehr gut möglich und der sog. Museumstag soll es den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 7 ermöglichen, die hiesige Museumslandschaft zur Vertiefung der vielen im Unterricht angesprochenen Themen zu nutzen.

Mit diesem Anspruch machte sich die Klasse 7 c am 26.06. auf den Weg Stadt, Land, Fluss nicht nur zu spielen, sondern deren Wechselwirkung für die Geschichte Fuldas und der Rhön zu entdecken: In einem ersten Teil ging es vom mittelalterlichen Fulda (Stadtheilige und Stadtmauer) über die Renaissance (Altes Rathaus) in den Barock (Stadtschloss und Stadtpfarrkirche).

Der Lebenswelt der meisten Schülerinnen und Schüler entsprechend („Wir sind alle Dorfkinder…“) ging es nun mit dem Bus hinaus aufs Land. Vorbei an Bauernhöfen, Wegkreuzen und Dorfkirchen wurde die historisch gewachsene Dynamik der Region buchstäblich erfahrbar. Ziel war das evangelische Tann, wodurch die konfessionelle Gemengelage als Folge der Reformation nochmal deutlich wurde. In Tann selbst konnte das ehrwürdige Anwesen der Familie von der Tann zumindest von außen bestaunt werden, deren berühmte Tochter Sophie von der Tann einst Schülerin des Domgymnasiums war. Gleichzeitig wurde klar, wie fließend die Übergänge zwischen herrschaftlichem Anspruch (Stadttor) und provinziellem Charme (Elf-Apostel-Haus) waren.

Gänzlich in die Zeit der letzten drei Jahrhunderte wurde die Klasse schließlich mit einem Besuch des Museumsdorf genommen. Die rekonstruierten Höfe zeigten die Lebensweise früherer Generationen und mehrfach kam der Ausruf: „So etwas haben meine Großeltern auch noch in ihrer Scheune!“ Zum Abschluss ermöglichte ein Rundgang durch das Naturkundemuseum mit seinen schönen Dioramen noch die Einordnung des Gesehenen in einen größeren räumlichen Kontext. So konnte am Museumstag in wenigen Stunden ein guter Überblick über die vielen Inhalte des Geschichtsunterrichts der Jahrgangsstufe 7 gegeben werden.

Christoph Kleber

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