„Berlin, Berlin, wir klettern in Berlin!“
Erstmals wurde in diesem Jahr im Rahmen des Bundesherbstfinales des Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia die Sportart Sportklettern als „Testevent“ in die Altersklasse U16 Mixed integriert.
Das Kletterteam der RMS, hatte beim Landesfinale in Kassel vor den Sommerferien die hessische Schulmeisterschaft erklettert und sich somit für die Teilnahme an dieser besonderen Veranstaltung qualifiziert, die für ambitionierte Schulsportlerinnen und -sportler einen Höhepunkt in ihrer persönlichen Sportbiografie darstellt, den nur wenige erleben dürfen. Mit großer Vorfreude fuhren die sechs Teammitglieder daher mit ihren Betreuern am 22.09. in die Bundeshauptstadt, um die Farben Hessens zu vertreten.
Nachdem wir unser Hotel am Alexanderplatz bezogen und uns akkreditiert hatten, nutzten wir den Nachmittag, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Herzen Berlins in Augenschein zu nehmen. Trotzdem versuchte das Team an diesem Abend den Fokus zu behalten und früh zur Ruhe zu kommen, um sich auf den Wettkampftag vorzubereiten.
Im DAV-Kletterzentrum Berlin trafen wir am folgenden Morgen auf die anderen Mannschaften, die aus 11 Bundesländern entsandt worden waren, um sich auf Bundesebene zu messen. Erst pünktlich um 10.00 Uhr durfte die Halle betreten werden, da die vorbereiteten Routen und Boulder bis zu diesem Zeitpunkt geheim gehalten worden waren, damit sich niemand durch vorherige Analyse einen Vorteil verschaffen konnte. Schnell wurde klar, dass das der Anspruch der Kletterherausforderungen im Vergleich zum Regional- und Landesentscheid deutlich gesteigert worden war, auch wenn der Schwierigkeitsgrad der zu bewältigenden Routen und Boulder zunächst nicht ausgewiesen wurde. Später fanden wir heraus, dass sie im 8er und 9er Bereich lagen, was ein sehr hohes Niveau darstellt, das für Gelegenheitskletterer nicht zu bewältigen ist. Der Wettkampf selbst bestand aus dem üblichen Kletter-Dreikampf in den Disziplinen Lead, Speed und Bouldern. Neu war die Möglichkeit, die Disziplin Lead (Klettern mit Seilsicherung) im Vorstieg zu absolvieren, um somit eine höhere Punktzahl pro gehaltenen Griff zu erreichen. Diese Sicherungsmethode, die höhere Anforderungen an Technik und Psyche stellt als das für Anfänger übliche Toprope-Klettern, wurde von allen Teammitgliedern in den Wochen vor dem Bundesfinale erlernt und geübt.
Schnell wurde bei Wettkampfbeginn deutlich, dass sich auch die Konkurrenz, auf die unser Team traf, deutlich verschärft hatte: Erstmals trafen wir auf Kletterinternate, Sportschulen und Schulen mit langer Klettertradition, in deren Reihen sich teilweise nur Kaderathleten auf Nationalniveau befanden. Vor diesem Hintergrund ist der erreichte 5. Platz am Ende ein großartiger Erfolg für unsers Team, der zeigt, dass die Kletter-Talentförderung im Rahmen der Sportklassen der RMS erste beachtliche Früchte trägt. Deutscher Schulmeister wurde das Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz), dessen Mannschaft eine überragende Leistung zeigte.
Am folgenden Tag schaute sich unser Team einen Judo-Wettkampf im Sportforum Hohenschönhausen an und trainierte am Nachmittag in einer stylischen Berliner Boulderhalle. Abends klang das Bundesherbstfinale für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aller beteiligten Sportarten mit einer grandiosen Abschlussveranstaltung in der Max-Schmeling-Halle aus, die allen sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Das U16-Kletterteam der RMS trat in folgender Besetzung an:
Jana Ebert, Franziska Hau, Merle Helfrich, Adrien Konow, Julius Michel und Emma Noack
Es wurde durch die Schülersportmentoren Vitus Abel und Leo Bindernagel gecoacht und betreut.
Bastian Michel