Der Austausch nach Namibia war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Mit fünfzehn Schülerinnen und Schülern sowie zwei Lehrkräften durften wir die Hauptstadt Namibias, Windhoek, bereisen und unsere Partnerschule, die Deutsche Höhere Privatschule Windhoek (DHPS), kennenlernen. Unsere Reise begann am Bahnhof in Fulda, wo wir uns voller Vorfreude trafen. Gemeinsam fuhren wir mit dem Zug zum Frankfurter Flughafen. Von dort aus startete unser Flug zunächst nach Addis Abeba (Äthiopien), wo wir etwa drei Stunden Aufenthalt hatten, bevor es weiter nach Windhoek ging. Da es ein Nachtflug war, konnten viele von uns etwas schlafen, trotzdem lagen Aufregung und Vorfreude spürbar in der Luft.
Am Flughafen in Windhoek verlief die Einreise zunächst etwas chaotisch, aber sobald wir durch die Sicherheitskontrollen waren, wurden wir herzlich empfangen. Unsere Gastfamilien warteten bereits mit Plakaten, Blumen und strahlenden Gesichtern auf uns. Es war ein wirklich schöner Moment und anschließend fuhren alle mit ihren Gastfamilien nach Hause. Dort konnten wir gleich einen ersten Einblick in den namibischen Alltag gewinnen.

Am nächsten Morgen starteten wir mit einer Stadtrundfahrt durch Windhoek. Wir besichtigten die Christuskirche und das Unabhängigkeitsmuseum, wo wir viel über die Geschichte Namibias und die frühere deutsche Kolonialzeit erfuhren. Anschließend besuchten wir das Frauenprojekt „Penduka“, wo wir miterleben konnten, wie Frauen handgefertigte Produkte wie Armbänder und bestickte Kissen aus natürlichen Materialien herstellen. Dort aßen wir auch gemeinsam zu Mittag. Der erste Tag war sehr schön und es war eine gute Gelegenheit, um uns besser kennenzulernen.
In den darauffolgenden Tagen durften wir den Schulalltag an der DHPS kennenlernen. Wir nahmen an Unterrichtsstunden teil, erkundeten die Schule und verbrachten die Pausen gemeinsam mit unseren Austauschpartnern in der Cafeteria. Besonders schön war, dass wir am Vormittag zusammen frühstückten und danach einen Markt besucht haben. Dort haben wir eine landestypische Speise probiert.
Das darauffolgende Wochenende verbrachten wir in den Gastfamilien. Alle haben an diesem Wochenende ihre eigenen interessanten Erfahrungen gemacht und wir haben das Land und vor allem das Familienleben noch besser kennengelernt.
Ein weiteres Highlight unseres Besuches war der Besuch bei den Buschmännern. Dort haben wir eine Führung durch den Busch gemacht und wir durften zuschauen, wie sie jagen und sich in und mit der Natur verhalten. Dies war sehr interessant, aber anfangs auch noch etwas fremd. Direkt nebenan besuchten wir außerdem ein Projekt für Kinder mit Beeinträchtigungen, welches wir sehr schön fanden, da alles sehr liebevoll eingerichtet war. Es gab auch Tiere, wie zum Beispiel Esel und Pferde.

Am nächsten Tag stand ein Ausflug zur Farm Krumhuk auf dem Programm. Dort erfuhren wir viel über Landwirtschaft und Tierhaltung in Namibia, welche aufgrund klimatischer Bedingungen oft sehr schwierig ist. Den Nachmittag durften wir mit leckerem Kuchen abschließen. Es war ein sehr interessanter und schöner Nachmittag.
Anschließend hat ein echtes Abenteuer auf uns gewartet und wir haben uns mit 3 Bussen auf den Weg zu einem Camp gemacht. Unser Ziel war das ISAP (Intelligence Support against Poaching) Camp. Als wir dort ankamen, erwarteten uns drei Männer in Rangeruniformen. Wir waren alle sehr gespannt, was uns die nächsten Tage erwarten würde. Zuerst haben wir gelernt, auf unsere Sinne zu hören. Diese Aufgabe war erst sehr befremdlich und ungewohnt, aber es wurde zu einer sehr besonderen und spannenden Erfahrung. Anschließend pflanzten wir noch gemeinsam kleine Bäume und unternahmen eine Safari. Die Safari war ein unvergessliches Abenteuer, dabei konnten wir wilde Tiere beobachten und einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben. Die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbachten wir in unseren Zelten. Das ISAP-Camp war für viele von uns eine unvergessliche Erfahrung, die unseren Gruppenzusammenhalt sehr gestärkt hat. Während unserer Zeit im Camp gingen wir öfters über unsere Grenzen hinaus, wobei wir auch andere Seiten von uns entdeckt haben. Trotz der Zweifel, welche wir anfangs hatten, hatten wir eine sehr schöne Zeit.
Das folgende Wochenende verbrachten wir erneut in unseren Gastfamilien, bevor es am Dienstag Zeit war, uns zu verabschieden. An diesem letzten Schultag hielten wir Präsentationen über unsere Heimat. Am Abend erlebten wir die Abschlussfeier, die das Ende unseres Namibiaaustausches bedeutete. Es war ein wunderschöner, aber zugleich auch sehr trauriger Abend. Wir hatten alle noch nicht wirklich realisiert, dass unser Aufenthalt in Namibia nun zu Ende ging.

In den zwei Wochen haben wir viel erlebt, neue Freundschaften geschlossen und uns persönlich auch weiterentwickelt. Vor allem haben uns die vielen freundlichen Menschen, die wir kennenlernen durften, begeistert. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Reise nach Namibia eine einmalige Erfahrung war, welche uns nicht nur eine andere Kultur gezeigt hat, sondern auch Freundschaften entstehen ließ und uns als Gruppe zusammengeschweißt hat.
Wenn uns jemand fragen würde, ob wir diesen Austausch noch einmal machen würden, würden wir sofort Ja sagen!
Martha Lenz (10b) und Sophie Kapp (10f)