„The deed is done“ sagt Macbeth nach seinem blutigen Mord an König Duncan, mit dem er zwar die Erfüllung der Prophezeiung, selbst König zu werden, quasi in die eigene Hand genommen hat, aber auch den Weg in den moralischen Abgrund beschritten hat. Lady Macbeth steht ihm gegenüber und reagiert mit Kälte. Wer ist schuld an diesem Blutbad, dem noch weitere folgen werden? Ist es die Schuld der Hexen, die Macbeth auf eine Fährte des Bösen gelenkt haben? Hat Lady Macbeth Schuld, jene machthungrige Ehefrau, die ihren Mann auf die Karriereleiter schickt, koste es, was es wolle?
Oder liegt die Schuld in Macbeth selbst begründet? Was ist das Böse in ihm – ist es dasselbe Böse, das sich theoretisch in uns allen Bahn brechen könnte, weil wir Menschen sind?
Wie fühlt sie sich an – die Schuld? Der Wahn? Die Hybris?
Anthony Richards von den Common Players, Exeter, der als Theaterregisseur, Schauspieler und Coach arbeitet und parallel als Bär in „Shelter“ zu bestaunen war, hat in zwei Workshops mit den Schülerinnen und Schülern der Englisch Leistungskurse „Macbeth“ gespielt.
Der sperrige Shakespeare-Stoff konnte auf diese Weise seine Allgemeingültigkeit entfalten. Die schwierige Sprache wurde spielend überwunden und manches Schauspieltalent zeigte sich, wo man es als Lehrerin nicht vermutet hatte.
Bleibt noch die Frage: „When shall we three meet again?”. Aller Prophezeiung nach wohl in den Abiturprüfungen. In diesem Sinne: “If it were done when ‘tis done, then ‘twere well/It were done quickly.”
Constanze Schneider