„Wir fügen dem Leben keine Tage an, sondern den Tagen mehr Leben.“ – Mit diesem Satz begrüßte Sebastian Schiel, der Leiter der Palliativstation im Klinikum Fulda, uns, den Religionskurs der Klassen 10c und 10d des Domgymnasiums Fulda,
in seiner Station.
Zuerst erklärte er, was eine Palliativstation überhaupt ist, und konnte so bereits die ersten Fragen beantworten. Eine Palliativstation behandelt Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden, und versucht, ihnen die Schmerzen mit allen Mitteln zu nehmen. Es ist nicht ihr Ziel, die Menschen länger am Leben zu behalten, sondern ihnen ihren letzten Lebensabschnitt so angenehm wie möglich zu gestalten. Das erreichen sie nicht nur durch medizinische Hilfe, sondern auch durch psychologische Unterstützung, Musik- und Aromatherapie sowie Seelsorger. Die Seelsorger sind dazu da, die Patienten zu unterstützen, und es gibt Seelsorger für jede Religion. Die Palliativstation im Klinikum nimmt allerdings nur Patienten über 18 Jahren auf.
Nachdem wir diese ganzen Informationen erhalten haben, wurden wir durch die Station geführt. Unser erster Eindruck war sofort: Die Palliativstation ist nicht mit einer normalen Krankenhaus-Station zu vergleichen. Es gibt zehn Einzelzimmer für die Patienten, in denen auch die Angehörigen eine Übernachtungsmöglichkeit haben. Außerdem enthält die Station ein Aufenthaltszimmer, in dem sogar schon eine Hochzeit gefeiert wurde. Zudem gibt es noch einen Entspannungsraum, der als Rückzugsort für Patienten, Angehörige sowie Pfleger und Ärzte genutzt werden kann. Im Flur steht eine Kerze, die angezündet wird, wenn ein Patient verstorben ist.
Die Palliativstation ist allerdings nicht mit einem Hospiz zu vergleichen, denn 60% aller Patienten können wieder nach Hause gehen. Sebastian Schiel erklärte uns das mit Hilfe des folgenden Beispiels: Die Palliativstation sei wie der Boxenstopp für einen Rennwagen. Sie versuchen den Wagen soweit zu reparieren, dass er wieder fahrtüchtig ist, doch ist das nicht mehr möglich, versuchen sie ihn nicht mehr zu erneuern.
Romy Büttner und Selina Kunert (beide 10c)