Am Montag, den 10.07., zeigten die drei Kurse Darstellendes Spiel der Q2 in der Aula der Schule ihre Eigenproduktionen zum Thema „ZukunftSEIN“.
Der GK DS unter der Leitung von Frau Heucke hat sich das Thema „GenZ“ gewählt, um zu zeigen, womit sich die Lernenden tatsächlich beschäftigen, was sie charakterisiert, mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben, wie ihre Zukunft ihren Anfang nimmt und welche Auswirkungen die Digitalisierung auf ihr Leben hat.
Die Generation Z, auch als Gen Z bezeichnet, umfasst die demografische Gruppe von Menschen, die etwa zwischen den späten 1990er Jahren und den frühen 2010er Jahren geboren wurden. Diese Generation wird oft als die erste Generation, die in einer zunehmend digitalisierten Welt aufgewachsen ist, betrachtet.
Die Mitglieder der Generation Z sind von Technologie und sozialen Medien geprägt. Im Gegensatz zu früheren Generationen sind sie mit Internetzugang, Smartphones und sozialen Plattformen aufgewachsen und nutzen diese Werkzeuge routinemäßig und selbstverständlich in ihrem Alltag. Sie sind mit einem unbegrenzten Zugang zu Informationen, sofortiger Kommunikation und einer Vielzahl von digitalen Unterhaltungsmöglichkeiten aufgewachsen.
Eine prägende Eigenschaft der Generation Z ist ihre Multitasking-Fähigkeit. Durch die ständige Nutzung von Technologie sind sie in der Lage, gleichzeitig verschiedene Aufgaben auszuführen und Informationen aller Art schnell zu abzurufen.
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Die postdramatisch inszenierte Reise begann mit unbeschwerter Lebensfreude, bis der Algorithmus in ihr Leben trat und das Leben aller auf verschiedene Weise beeinflusste. Liebesbeziehungen begannen im Internet oder mit Dating-Apps, Zukunftsaussichten wurden von Veränderungen in der Arbeitswelt bestimmt und beeinflussten das familiäre Zusammenleben, Mobbing fand digital statt, riss die Spieler und Spielerinnen in einen Strudel aus Angst und Verzweiflung bis hin zum Suizid und die digitale Nachrichtenflut erschlug sie, sodass sie unter vielfältigen Lasten zusammenbrachen. Ob sie ausbrechen und sich befreien konnten, war die Frage, die die Zuschauer am Ende des Spiels, für sich beantworten konnten.
Auf der Bühne zu sehen waren: Emil Alijevic, Fran Ausic, Anouk Auth, Elias Bien, Taylan-Atakan Disbudak, Max Ebel, Raphael Görlich, Daniel Gusejnov, Kaya Mert Osman, Timur, Kemarskiy, Konstantin Lomb, Beverly Flores Reetnitz, Ayla Winona Rommel, Mia Schmitt, Noah Schmitt, Dominik Siekmann und Robin Vey.
Der GK DS unter Leitung von Herrn Ziegler thematisierte die (Un-)Berechenbarkeit unserer Gegenwart, indem sich die Schülerinnen und Schüler mit aktuellen Herausforderungen ihrer Lebenswelt und grundsätzlichen Fragen des menschlichen Miteinanders auseinandersetzten. Unwägbarkeiten und damit verbundene Risiken führten sechs Suchende im Laufe der collagierten Szenerie zusammen, um im Abschlussbild eine idealistisch-karikierende Vorstellung davon abzuliefern, wie es vermeintlich sein kann – sollte – nicht sein wird. Im postdramatischen Sinne einer Überforderung des Publikums wurde die Spielgruppe unterstützt durch die Mathematik-AG unserer Schule unter Leitung von Herrn Grießmann, die parallel zum Spiel auf der Bühne via Projektion ununterbrochen statistische Daten und Fakten zu den gezeigten Konflikten darbot. […]
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Auf der Bühne waren zu sehen: Finn Arndt, Luca Beres, Sven Burgeff, Noah Dechant, Arthur Giesbrecht,Tim-Luca Gühl, Simon Gutberet, Finn Henkel, Lennox Hohmeyer, Sunna Hübl, Helena Kuhn, Frank Ledfusz, Lisa Molter, Joshua Pfahls, Alexander Proskura, Neele Schmitt, Luna Tuncay, Diana Waszkiewicz
Mensch ohne Welt – Welche Zukunft hätten Sie denn gern?
Mit dieser Frage setzte sich schließlich der dritte GK DS unter Leitung von Frau Ludwig auseinander.
Für diejenigen, die den Mut haben, die Krisen der Gegenwart und die sich in ihnen andeutende Zukunft ganz nüchtern und frei von jeglichen Illusionen zu analysieren, aktualisiert sich Hamlets Frage vom „Sein oder Nichtsein“ sehr klar und offen in Erich Fromms Frage nach dem „Haben oder Sein“.
Der „Marketing-Charakter“ oder der „Mensch ohne Welt“ handelt rein narzisstisch und utilitaristisch, ein Mensch ohne wirkliche Beziehung zu seiner Mitwelt – zur Natur, zu seinen Mitmenschen.
Angesichts der Aufgaben, vor die er gestellt ist, sieht er ja irgendwie durchaus (wenigstens ein bisschen) ein, dass „man“ nicht einfach so weitermachen kann wie bisher. Seine Hoffnungen ruhen aber dann letztlich doch auf einer der drei folgenden Versionen der Zukunft:
Vielleicht geschieht ein Wunder und alles kann (einfach) so bleiben, wie es ist.
Vielleicht bekommt ein starker Führer (in einer illiberalen Demokratie) ja alles in den Griff.
Vielleicht stehen aber auch alle Ausgebeuteten auf und schaffen sich ihre Ausbeuter (gewaltsam) vom Hals.
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Die einzig logische, richtige und sinnvolle Version stellt der beobachtende und dabei zynisch gewordene Held Diogenes gar nicht erst zur Abstimmung: „Du musst dein Leben ändern“ – weg vom Haben, hin zum Sein.
Das durch die Internalisierung neoliberalen Gedankenguts zugerichtete und deformierte moderne Subjekt ist einfach zu erschöpft, um Zukunft zu SEIN, es hat genug mit sich selbst zu tun, es muss funktionieren und konsumieren.
Mit eigenen Texten und Versatzstücken aus Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“, Büchners Briefen, Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ legte der DS-Kurs dem Publikum diese Gegenwartskritik vor. Neben den Theaterkonzepten der Postdramatik und dem Tanztheater nach Pina Bausch spielte in einigen Szenen auch das psychologisch-realistische Schauspiel zur Verdeutlichung der Problematik eine wichtige Rolle in der Inszenierung.
Auf der Bühne zu sehen waren: Bernadette Bauer, Emma Biqmeti, Dan Cupcea, Maja Flamme-Brüne, Justin Galljamov, Iuliana Grama, Franca Happ, Miquel Junk, Lara Antonia Maikranz, Charlotte Müller, Mareike Neumann-Haefelin, Lina Niebling, Nele Riebel, Lennard Rützel, Enya Schieche, Daniel Tauchmann, Laura Trabert, Konstantin Wohl
Pia Heucke, Marc André Ziegler, Martina Ludwig