Am 11.03. fand in der Goetheschule in Wetzlar das Nordhessenfinale des bundesweiten Wettbewerbs Jugend debattiert statt, zu dem auch eine Delegation aus SchülerInnen und betreuenden Lehrkräften aus dem Landkreis Fulda angereist war. Neben gleich zwei Schülern des Domgymnasiums – Lars Burkard aus der Klasse 10b und Marius Kümmel aus der Q-Phase – hatten sich noch jeweils ein Schüler des Marianums, der Freiherr-vom-Stein-Schule, der Wigbertschule Hünfeld sowie jeweils eine Schülerin der Marienschule sowie der Ulstertalschule aus Hilders qualifizieren können.
Im Unterschied zum Schul- und Regionalentscheid müssen beim Nordhessenfinale die Debattanten beider Altersgruppen an zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Debatten teilnehmen und dabei einmal die Pro- und einmal die Contra-Position übernehmen. Ihre jeweiligen Positionen erfahren die SchülerInnen erst kurz vor den Debatten. Von den jeweils 16 TeilnehmerInnen der Altersgruppe I sowie der Altersgruppe II, die aus verschiedenen Schulen in Ost- und Nordhessen, aber auch aus Gießen und dem Main-Kinzig-Kreis angereist waren, können sich nur zwei für den Landesentscheid im Landtag in Wiesbaden qualifizieren.
Die erste Streitfrage in der Altersgruppe I (Sek. 1) lautete „Soll ein generelles Verbot für die Nutzung digitaler Endgeräte an Grundschulen gelten?“. Nach einer kurzen Pause fand die zweite Debatte zu der Frage „Soll eine Pflicht zur Blutspende eingeführt werden?“ statt. In beiden Debatten konnte Lars Burkard gegen sehr starke Mitdebattanten seinen Standpunkt gut darlegen. Die Jury lobte vor allem seine große Sachkenntnis und seinen respektvollen und höflichen Umgang mit den Mitdebattanten. Auch wenn Lars leider nicht unter den zwei Erstplatzierten war, hat er sich dennoch in dem starken Teilnehmerfeld sehr achtbar geschlagen und ist dafür mit dem 10. Platz belohnt worden.
Die Fähigkeit, seine Argumente strukturiert, klar und überzeugend zu präsentieren, und vor allem sein breites Wissen konnte in der Altersgruppe II (Sek. 2) Marius Kümmel der Jury unter Beweis stellen und wurde dafür mit einem souveränen 1. Platz belohnt, der ihm zugleich einen Start beim Landesfinale in Wiesbaden sichert. Besonders beachtenswert ist hierbei, dass Marius sich nach seinem Erfolg im Vorjahr bereits zum zweiten Mal für das Landesfinale in Wiesbaden qualifizieren konnte – jetzt bleibt ihm nur zu wünschen, dass er in diesem Jahr auch das begehrte Ticket nach Berlin ergattert.
Während es bei der ersten Streitfrage der Altersgruppe II – „Soll in Deutschland eine Versicherungspflicht für Elementarschäden eingeführt werden?“ – um ein wahres Expertenthema ging, für das sich die Debattanten in Versicherungs- und Rechtsfragen einarbeiten mussten, wies das zweite Thema einen stärkeren Bezug zur Lebenswelt der SchülerInnen auf: „Sollen Straßen, Brücken und Plätze, deren Namen einen militärischen Bezug aufweisen, umbenannt werden?“.
Andreas Schulz und Christoph Heise, Vertreter im Landeskoordinatoren-Team von Jugend debattiert in Hessen und Organisatoren des Nordhessenfinales, bedankten sich bei allen TeilnehmerInnen sowie den begleitenden Lehrkräften und nahmen die Siegerehrung vor. Sie zeigten sich beeindruckt von dem hohen Niveau der Debatten und stellten noch einmal heraus, dass alle SchülerInnen, die es bis ins Nordhessenfinale geschafft haben, in ihrer Altersgruppe bereits 32.000 Schüler in Hessen hinter sich gelassen hätten, was bereits eine herausragende Leistung sei.
Besonders hervorzuheben ist die gute Arbeit, die in den letzten Jahren an den osthessischen Schulen in Sachen Jugend debattiert geleistet wird: Von den 8 Finalisten im Hessischen Landesfinale – 4 pro Altersgruppe – stehen in diesem Jahr zwei Schüler und eine Schülerin aus dem Landkreis Fulda, also fast die Hälfte (!) aller Finalisten: Marius Kümmel von der RabanusMaurus-Schule und Henry Hambach (Wigbertschule Hünfeld) in der Altersgruppe II sowie Sarah Ebert von der Ulstertalschule Hilders in der Altersgruppe I.
Der Beitrag der jungen Debattanten zu einer positiven Streitkultur in unserem Land kann nicht hoch genug geschätzt werden. Mit Sicherheit haben alle Teilnehmer enorm von dieser Erfahrung und insbesondere von dem Rhetorik-Seminar, an dem sie als Regionalsieger eine Woche zuvor teilnehmen durften, profitiert. Bleibt zu hoffen, dass sie das Gelernte in ihren Klassen, Schulen und auch in ihrem privaten Umfeld nutzen und weitergeben.
Die gesamte Schulgemeinde wünscht Marius viel Erfolg für seinen zweiten Start beim Landesentscheid von Jugend debattiert am 02.04. und drückt die Daumen, dass es für den 1. oder 2. Platz und damit für einen Start bei den Bundesfinaltagen vom 05. bis 07. Juni in Berlin reicht.
Barbara Kiel (Schulkoordinatorin Jugend debattiert