Jenseits des Alltags – Unsere Entdeckungsreise durch Weimar

Am Dienstag, dem 03.06., brach unsere Klasse in Begleitung von Frau H. Ziegler und Herrn Kubisch zu einer zweitägigen Exkursion nach Weimar auf. Im Mittelpunkt stand das Thema “Jugend in der DDR”, das uns an beiden Tagen durch unterschiedliche Aktivitäten nähergebracht wurde.

Vormittags kamen wir in Weimar an und hatten zunächst zwei Stunden Freizeit, die wir nutzten, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und erste Eindrücke von ihrer kulturellen Atmosphäre zu sammeln.

Mittags nahmen wir an einem spannenden Theaterworkshop teil. Thematisch drehte sich alles um die DDR und das Thema Flucht – ein ernster, aber sehr eindrucksvoll und interaktiv vermittelter Inhalt. Im Workshop wurden wir auch auf das Theaterstück „Jenseits der blauen Grenze“ vorbereitet, das wir am Abend besuchten Das Stück erzählt die berührende Geschichte zweier junger Menschen, die aus der DDR über das Meer in den Westen fliehen – getrieben von der Sehnsucht nach Freiheit, Selbstbestimmung und einem Leben ohne staatliche Unterdrückung.
Im Anschluss an den Workshop erhielten wir eine Führung durch das Deutsche Nationaltheater, in dem das Stück später auch aufgeführt wurde. Dabei bekamen wir spannende Einblicke hinter die Kulissen: Wie werden Perücken geknüpft? Die ausgefallenen Kostüme geschneidert? Wo werden die Kulissen für die Bühne gebaut? Wie greifen die einzelnen Bereiche von der Planung bis zur Umsetzung ineinander, sodass die Premiere ein Erfolg wird? Wir durften einigen Gewerken über die Schulter schauen und Einblicke gewinnen, die Zuschauer normalerweise verborgen bleiben.

Am Abend stand dann der Besuch des Theaterstücks auf dem Programm. „Jenseits der blauen Grenze“ bewegte uns alle zutiefst. Trotz minimalistischer Requisiten schafften es die Darstellerinnen und Darsteller, eine starke emotionale Wirkung zu erzeugen und uns für das Thema Flucht und unsere eigenen Privilegien zu sensibilisieren.

Am Mittwoch sprachen wir mit einem Zeitzeugen, Herrn Rüdiger Haufe, der die ersten 22 Jahre seines Lebens in der DDR verbracht hatte. Offen und authentisch erzählte er uns von seinem Alltag in Schule und Gesellschaft, von Einschränkungen und politischen Zwängen. So wurde er nicht zum Abitur zugelassen, da er den Wehrdienst verweigert hatte. 

Wir hatten die Möglichkeit, viele Fragen zu stellen, die er geduldig und ehrlich beantwortete – eine Begegnung, die für viele von uns besonders eindrücklich war.

Seine persönlichen Erlebnisse gaben uns einen lebendigen Einblick in das Leben in der DDR und ergänzten unser historisches Wissen auf sehr anschauliche Weise.

Anschließend teilten wir uns in zwei Gruppen auf: Während die eine Hälfte Weimars historische Straßen und Plätze erkundete, lud für die andere Gruppe ein angenehmer Spaziergang durch einen nahegelegenen Park zu einer unbeschwerten Begegnung mit Goethe in der Natur ein. Diese abwechslungsreichen Führungen rundeten unsere Eindrücke ab und machten deutlich, wie vielseitig und lebendig die Stadt ist.

Nach diesen intensiven Erlebnissen traten wir am Nachmittag die Rückfahrt nach Fulda an und trugen die vielen neu gewonnenen Eindrücke und Erinnerungen mit uns zurück in den Schulalltag.

Klasse 9a mit Frau H. Ziegler

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