130 bestandene Prüfungen, gleich sechsmal die Traumnote von 1,0 und viele emotionale Momente – das waren die Rahmendaten der Abiturientenverabschiedung am 26. Juni, als bei schwül-warmen Temperaturen eine bis auf den letzten Platz gefüllte Aula den diesjährigen Jahrgang feierlich ins wahre Leben entließ.

Schulleiter Sven Müller griff in seiner Begrüßung das Motto der Abi-Airline auf und ließ den „Langestreckenflug“ der vergangenen Jahre als auch dessen „erfolgreiche Landung“ Revue passieren. Angesichts des engen Terminkalenders und des nahenden Schuljahresendes habe man erst zwei Tage vor der Entlassung die letzten Prüfungen abgenommen. Müller zollte den Abiturientinnen und Abiturienten seinen Respekt, gratulierte zu deren teils herausragenden Leistungen, erinnerte aber auch daran, dass es neben der Unterstützung durch Eltern und Familie auch der „Piloten“ bedürfe: Er dankte den Tutorinnen und Tutoren sowie allen unterrichtenden Lehrkräften und ausdrücklich auch unserer Studienleiterin Ina Preis für ihr Engagement und aufopferungsvolle Arbeit für den Jahrgang.

Zuvor musste bereits Jutta Orfgen als Orchesterleiterin Abschied nehmen: Nach der musikalischen Eröffnung der Feier mit dem Stück Pirates oft the Caribbean entließ Frau Orfgen fünf bewährte Kräfte aus dem Ensemble mit der obligatorischen Rose, verbunden mit einem großen Dankeschön und den besten Wünschen für deren Zukunft. Als Vertreter des Fördervereins und selbst Vater einer Abiturientin richtete Franz Hohmann ermutigende Worte an die Absolventinnen und Absolventen. Das Domgymnasium habe sie nunmehr ausgestattet mit dem Handwerkszeug, um sich die Welt zu erobern. In Zukunft seien sie diejenigen, auf deren Urteil und Entscheidung man sich stützen und verlassen könne. Hierzu wünschte Hohmann viel Mut, Kraft und Optimismus.

Erstmals Tränen flossen, als Christina Rümann und Claudia Beck für die Eltern der Abiturientinnen und Abiturienten sprachen. Allesamt hätten diese ihren Stern auf dem Walk of Fame verdient und sie wünschten allen, dass ihre persönlichen Sterne möglichst hell und leuchtend strahlen werden. Mit Stolz, Glück und einer gehörigen Portion Wehmut habe man zu Hause vor allem die letzten Wochen und Monate erlebt. Nun sei es an der Zeit, loszulassen und voller Tatendrang nach vorne zu schauen. Dafür wünschten Sie vor allem ein glückliches Händchen.

Auch die Big Band unter Leitung von Herr Klier muss in Zukunft auf Stützen verzichten: Nach einem letzten fulminanten Auftritt verabschiedete der Bandleader einige seiner Schützlinge, bevor abermals Herr Müller das Wort ergriff und Aristoteles zitierte, wonach eine „echte Befriedigung mit dem eigenen Tun erst dann eintrete, wenn man selbst etwas dafür getan“ habe. Müller forderte dazu auf, das klassische Bild des zoon politikon erst zu nehmen, sich mutig einzubringen, sich zu engagieren, denn erst dann erfülle man den Anspruch eines humanistischen Ideals, welches sich im Leitbild des Domgymnasiums spiegele und zur angestrebten „Glückseligkeit“ führe.

Gemeinsam mit den Tutorinnen und Tutoren und Frau Preis überreichte der Schulleiter im Anschluss den 130 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse. Darauf wurden außerdem herausragende Prüfungsleistungen in den einzelnen Fächern mit diversen Preisen ausgezeichnet.

Mit Chorleiter Simon Kubisch musste auch das dritte Ensemble der Schule drei seiner Sänger aus dem Schulverhältnis entlassen. Nach zwei emotionalen Songs richtete Janis Reith, stellvertretend für den Jahrgang, letzte Worte an das Publikum. In seiner außergewöhnlich gelungenen Rede traf Janis den Kern: Man habe vor allem Dank zu sagen: den eigenen Eltern sowie der gesamten Familie, der Schulleitung und Frau Preis als Studienleiterin, den Tutorinnen und Tutoren als auch den übrigen Lehrkräften. Charmant und kurzweilig erinnerte er jedoch auch daran, dass die Stufe stolz auf sich sein könne – und dass es nun auch an der Zeit sei, ausgiebig zu feiern.

Marc Andre Ziegler

Kategorien
Archiv