Von den Anschlägen auf das World-Trade-Center am 11. September 2001, die den Afghanistaneinsatz des US-Militärs auslösten, bis zum chaotisch anmutenden Abzug der westlichen Koalition vom Hindukusch im Sommer 2021 entfaltete der Referent und ausgewiesene Kenner der amerikanischen Außenpolitik, Dr. Andrew B. Denison, einen kurzweiligen Vortrag für unsere Schülerinnen und Schülern der Q3

Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler wurde durch den Kooperationspartner der Rabanus-Maurus-Schule, die Gesellschaft für Sicherheitspolitik, ermöglicht.

Die Oberprimanerinnen und -primaner folgten gespannt den Ausführungen Denisons, der seit über 20 Jahren regelmäßig als Kommentator und Experte in Funk und Fernsehen mitwirkt und Gast in renommierten Talkshows ist. Als Leiter von „Transatlantic Networks“ forscht und berät er zu Möglichkeiten und Grenzen einer Globalisierung der atlantischen Partnerschaft.

Ihm ging es vor allem um eine Analyse der Ursachen für das offensichtliche Scheitern der Außenpolitik und um eine Ableitung von Konsequenzen für die Zukunft.

Nato, EU und die Bundesrepublik Deutschland müssten sich neu aufstellen, so Denison. Hier komme vor allem Deutschland aus Sicht der neuen amerikanischen Regierung eine Schlüsselrolle zu. Mit einer nationalen sicherheitspolitischen Agenda könne die Bundesrepublik maßgeblich dazu beitragen, eine europäische Strategie voranzubringen.

Generell müssten die Europäer in Zukunft mehr Eigenverantwortung übernehmen, zumal sich die USA neuen Herausforderungen im pazifischen Raum zugewednet hätten. Da dem Westen mit China ein mächtiger geopolitischer Rivale erwachsen sei, sprach sich der Referent dafür aus, dass die Nato in Zukunft global agiere.

Nach seinem Impulsvortrag stand der Referent den Schülerinnen und Schülern, die sich im Politikunterrricht derzeit mit „Internationalen Beziehungen im Zeitalter der Globalisierung“ beschäftigen, Rede und Antwort. Die Veranstaltung bot vielfältige Ansätze, die im Politikunterricht aufgegriffen und vertieft werden können, und gewährte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern weitgehende Einblicke in die US-amerikanische Mentalität.

Bastian Michel

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