Seit 15 Jahren wandert die Ausstellung des Vereins „Zukunft Bildung Fulda e. V.“ durch die osthessischen Schulen und Bildungseinrichtungen, wie Sven Müller bei seiner Begrüßung am 20. Februar hervorhob. Die Schulgemeinde sei erfreut, dass sie jetzt auch am Domgymnasium Station mache, in einer Zeit, in der das Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz sei. Die Ausstellung könnte den Unterricht in sinnvoller Weise ergänzen und Wissen über die jüdische Geschichte in der Region vermitteln, zumal diese vielen Schülerinnen und Schülern heute nicht bewusst sei. 

Vor den einführenden Worten des Schulleiters hatte eine Musikensemble, das aus den Schülerinnen Luisa Otterbein, Marietta Wenzel und Rebecca Vey sowie den Musiklehrkräften Jutta Orfgen und Carsten Kobsch bestand, mit dem jiddischen Lied „Oseh Shalom“ auf die Ausstellungseröffnung eingestimmt.

Der Historiker Dr. Michael Imhof erläuterte dann in einem Impulsreferat schlaglichtartig den Beitrag der jüdischen Gemeinden in Fulda und Ostenhessen für die regionale Kulturgeschichte. Dabei schlug er einen Bogen von den ersten dokumentierten Spuren im Mittelalter, nämlich dem Judenpogrom von 1235, bis in die Gegenwart. Auf diese Weise zeigte er auf, dass die fuldische Geschichte als „Blaupause“ für die große deutsche und europäische Entwicklung gesehen werden könne. 

Im Anschluss verdeutlichte Dr. Imhof bei einem Rundgang den Aufbau der Ausstellung, die vor allem aus großformatigen Ausstellungstafeln und Bannern besteht, die den Betrachter in die damalige Zeit „hineinziehen“ sollen, etwa in die Stadt Fulda des 19. Jahrhunderts. „Geschichte muss mit den Menschen zu tun haben“, so Dr. Imhof. Das sei den Machern der Ausstellung wichtig gewesen. Die großen Bilder neben den Informationstexten sollten es ermöglichen, den Menschen von früher in die Augen zu schauen. Hinter Zahlen sollten Namen und Schicksale verdeutlicht werden.

Neben der Erläuterung der Ausstellungskonzeption zeigte Dr. Imhof auf, wie damit gearbeitet werden kann und bisher schon gearbeitet wurde. In diesem Zusammenhang werden Erschließungsfragen, Unterrichtsmaterialien, Workshops, Ausstellungsführungen und thematische Stadtführungen angeboten, die besonders für den Geschichts-, Religions- und Ethikunterricht interessant sind.

Die Ausstellung kann im Zeitraum 15.02. bis 22.03. in der Aula besucht werden.

Zur Vorbereitung kann der folgende Film angesehen werden:

Bastian Michel (stellvertretend für die Fachschaften Geschichte, Religion und Ethik)

Kategorien
Archiv